Meine Krebsgeschichte
Mein Name ist Jörg Erik Conrad
Ende Mai 2010 hatte ich einen Termin beim HNO-Arzt. Seit mehreren Wochen hatte ich Halsschmerzen und hatte nachts stark geschwitzt.
Die Ärztin sah mir in den Hals und sagte nur „oha.. das sieht nicht gut aus“ und besorgte mir für den nächsten Tag einen Termin in der HNO-Ambulanz im Marienkrankenhaus in Hamburg. Eine sehr schnelle Diagnose ergab ein großes Geschwür am Zungengrund und es musste so schnell wie möglich operiert werden. Das hat ziemlich gesessen. Vermutlich sind die meisten Patienten mit der Diagnose so geschockt wie ich. In der gleichen Nacht bin ich mit dem Motorrad zum Zollenspieker gefahren und habe einige Zeit auf einer Bank verbracht. Ich kam zu der Überzeugung, dass das nicht das Ende für mich sei. Für den nächsten Tag plante ich den schwersten Schritt an der ganzen Sache. Ich musste es meinen Kindern ( 17 und 25 ) erzählen. Das war wirklich das allerschlimmste für mich in meinem ganzen Leben.
Im Krankenhaus wurden noch einige Untersuchungen mit mir angestellt, der Krebs hatte gestreut, also wegschneiden und Bestrahlung.
Während der OP wurden mir diverse Lymphknoten, das Geschwür am Zungengrund und ein Teil des Kehldeckels entfernt. Nach der OP hatte ich unglaubliche Schmerzen bei jedem Atemzug und jedem Schlucken. Ich war auch erschreckt, dass ich nicht einen Ton zum Sprechen raus bekam, ich wusste nicht, ob ich jemals wieder sprechen kann. Vor Schmerzen schreien wollen und kein Ton raus zu bekommen, war schrecklich. 2 Tage nach der OP sank der Sauerstoffgehalt in meinem Blut stark ab. Röntgenaufnahmen zeigten große Flecken auf meiner Lunge. Um dies genauer bestimmen zu können, musste ich eine Bronchialskopie über mich ergehen lassen. Schmerzen und das Gefühl zu ersticken – es konnten aber keine Tumore in der Lunge festgestellt werden. Dann ging es im Laufschritt (mit mir im Bett) auf die Intensivstation. Apparate, Schläuche und gute Leute erwarteten mich da. Ich hatte eine Lungenembolie. Auf dem Weg in die Intensivstation hatte ich einen ganz klaren Gedanken: Wir schaffen das.
Ich hatte das große Glück eine Lungenembolie zu haben. ???? Glück ???
Ja. Glück. In dieser Zeit ist mir ein Buch in die Hände gefallen, dass meine Meinung und meinen Umgang mit meinem Krebs vollkommen veränderte.
Innerhalb von 2 Tagen las ich ‚Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe‘ von Lothar Hirneise. Danach war mir klar, ich lasse mich nicht bestrahlen. Bestrahltes Gewebe ist für immer zerstört und kann sich nie wieder richtig regenerieren. Nach meinem heutigen Wissenstand würde ich mich nicht mal mehr operieren lassen. Nach einer Woche Intensiv kam ich wieder auf die normale Station. Ich konnte immer noch nicht sprechen, da ich ein Stoma in meiner Luftröhre hatte. Ohne dieses Teil wäre Blut aus der Wunde in meine Lunge gelaufen. Sämtliche Kommunikation funktionierte schriftlich. Irgendwann wurde ein Ventil in das Stoma eingesetzt und ich konnte wieder sprechen. Was für ein Gefühl, wenn man die ganze Zeit nicht weiss, ob und wann man wieder einen Ton rausbringen kann.
Irgendwann wurde ich auch nicht mehr über Schläuche ernährt. Das Essen bestand dann zum Großteil aus Kartoffelbrei. Sehr schlecht. Kartoffelbrei besteht aus schnellen Kohlenhydraten und diese füttern vorhandene Krebszellen wieder an. Ich fing an, Eiweiss/Leinöl zum Frühstück zu essen. Ich stieg innerhalb kuzer Zeit in meiner Ernährung auf die Öl-Eiweiss-Kost nach Dr. Budwig (siehe nLiteraturverweise und Links) um.
Mehrere Male hatte ich so starke Blutungen im Hals, dass ich wieder in den OP musste. Wegen der Lungenembolie gab es Blutverdünner, eine Folge waren eben häufige Blutungen.
Die ganze Zeit im Krankenhaus wurde mir ständig von den Ärzten empfohlen. mich bestrahlen zu lassen. Der Druck war sehr hoch. Ich wundere mich heute noch, dass ich dem widerstehen konnte.
Nach einigen Wochen wurde ich entlassen. Zweimal musste ich in den nächsten Wochen wegen starker Blutungen ins Krankenhaus.
Das Krankenhaus ist gut, Ärzte und Pfleger ebenfalls. Ich habe mich da gut aufgehoben gefühlt. Leider kennt die Schulmedizin nur OP, Chemo und Bestrahlung. Ich wünsche mir, dass mehr auf Heilung geachtet wird, nicht nur darauf, Symptome zu behandeln.
Die Zeit im Krankenhaus war sehr hart. Das zu beschreiben ist kaum möglich. Zum einen meine eigenen Probleme, aber auch die Sorgen meiner Familie und meiner Freunde waren nicht zu unterschätzen. Mein Vater nahm mit 79 Jahren innerhalb kurzer Zeit 10 KG ab.
Wieder zuhause änderte ich meine Ernährung vollständig.
Als nächstes musste ich ich daran gehen, mein Leben in Ordnug zu bringen. Laut des Buches von Hirneise schloss ich mit meinem Krebs einen Vertrag, dass ich innerhalb von 3 Monaten meine Probleme lösen wollte. Ich schaffte es nicht in der Zeit, also verlängerte ich meinen Krebsvertrag.
Derzeitiger Zustand: Ich bin geschieden, habe eine neue Partnerin, habe meine Arbeitszeit verkürzt und ernähre mich richtig.
Mir geht es gut, Krebsvertrag erfüllt.
Ich wurde gefragt, warum ich gegen die Schulmedizin bin, das Krankenhaus aber lobe. Das ist einfach zu erklären. Mit Schulmedizin wird kein Krebs geheilt (meine! Meinung). Seit der OP habe ich einige Probleme: manche Muskeln im Nacken- und Schulterbereich funktionieren nicht mehr richtig, viele Nahrungsmittel, wie z.B. Äpfel, Sauerkraut, Spaghetti, krümelige Kekse kann ich auf Grund der Konsistenz nicht mehr essen.
Da ich den dauernden Empfehlungen, mich bestrahlen zu lassen, widerstehen konnte, habe ich aber deren Folgen nicht zu tragen.
Die Folgen der Bestrahlung, die mir zuteil geworden wären: für immer beschädigtes Gewebe am Hals, unterem Kopfbereich, oberer Brustbereich, zerstörte Hauptspeicheldrüse. Folge wäre zum Beispiel, dass ich keinen Speichel mehr hätte, das führt wieder dazu, dass Karies und Parodontose ein echtes Problem wären. Zahnausfall. Der Unterkiefer wäre nicht mehr ausreichend durchblutet worden. Alles nicht sehr erstrebenswert. Im Aufklärungsgespräch im Krankenhaus St.Georg sagte der Arzt noch zu mir, dass wir alle nicht ewig leben. Danke.
Heute, 5 Jahre nach der OP bin ich für die Schulmedizin geheilt.
Ich bin wieder glücklich verheiratet.